Diese Gefallenenehrung am 22. Februar 1932 wurde, im Gegensatz zu den früheren Jahren, wo dies vom Kriegerverein organisiert wurde, nun von der Ortsgemeinde Schauernheim veranstaltet. Die Vereine waren dazu eingeladen worden. Hierbei kam es zu einer Auseinandersetzung mit dem „bürgerlichen“ (nationalsozialistischem) Lager, die in der Presse heftigen Nachhall fand und damit den „Arbeiter-Gesangverein Vorwärts Schauernheim“ wohl weit über Pfalz hinaus bekannt machte. Denn nach einer vom Kriegerverein gehaltenen Rede, verlas ein Mitglied des Gesangvereins ein Gedicht mit recht pazifistischem Inhalt. Das Gedicht wurde in der „PFALZ POST“ abgedruckt, damit „jedes lesen kann, daß an dem Inhalt wirklich nichts zu beanstanden ist, daß es im Gegenteil der großem Masse der friedliebenden Bevölkerung aus dem Herzen spricht.“. Das Gedicht von Wilhelm Lamszus lautete :
„Massengräber
Und führt euch eines Tages der Sommerwind,
wo wir in lang verstummter Runde schlafen,
hier liegen, die für euch gestorben sind,
und jene auch, die unsre Kugeln trafen.

Die sich erschlugen in des Todes Reigen,
wir ruhen brüderlich nun Hand in Hand.
Wir gingen alle in dasselbe Schweigen,
die Erde, unser aller Vaterland.

Die Erde blüht. Was blieb nun von uns allen?
Ihr jauchzet, küsset, wenn der Tag erwacht.
Wir aber müssen hier zu Staub zerfallen.
Kurz ist das Leben, ewig währt die Nacht.

Doch manchmal weint der Wind wie Frauenjammer,
wir hören es von kleinen Füßen gehn.
Dann stöhnt es dumpf in unsrer Kammer,
und bäumt sich auf und kann nicht auferstehn.

Verflucht die Hand, die lüstern nach dem Schwert gegriffen!
Verflucht der goldgekrönte Länderwahn!
Verflucht die Stümper, die mit Komödiantenkniffen
den eigenen Volk das Schlachthaus aufgetan.

Verflucht, was droben laut als Weltgeschichte prahlt,
das von den Großen dieser Erde heiß begehrt;
der ganze Ruhm, den sie mit unserem Blut bezahlt
war nicht die Tränen einer armen Mutter wert!“