1914 - der erste Weltkrieg war entbrannt. Die Vereinstätigkeit wurde jäh unterbrochen. Viele der Sänger waren als Soldaten an der Front. Nicht wenige kamen nicht mehr zurück.

Nach den Schrecken des ersten Weltkrieges trafen sich am 26. Januar 1919 die übrig gebliebenen Mitglieder des Gesangvereins, um die Vereinsarbeit, nach den Kriegsjahren wieder aufzunehmen. Bei der Vorstandswahl wurden gewählt : Friedrich Schölles zum Vorsitzenden, Wilhelm Keck zu seinem Stellvertreter, Friedrich Keck III zum Kassier und Adam Wilhelmy wurde wieder Schriftführer. Ein Chorleiter musste erst noch gesucht werden.

Bei der Mitglieder-Versammlung am 02. Februar 1919 hat man sich dann auf Emil Best als Dirigent geeinigt, der zunächst die erste Singstunde am Freitag den 07. Februar 1919 leitete. Die weiteren Singstunden-Termine wurden erst dann auf einen bestimmten Wochentag festgelegt, „wenn es die allgemeine Lage erlaubt“. Der Singstundenbetrieb lief also wieder an und am 27. Juni 1919 wagte man auch das erste Konzert im „Lokale von Wirt Schorr“ abzuhalten. Doch bereits im November beauftragte die Mitgliederversammlung eine Kommission nach einem neuen Chorleiter zu suchen. Am 14. Dezember 1919 erklärte sich Lehrer Roth aus Mutterstadt bereit den Chor vorübergehend zu leiten. Es sollte mehr als ein ganzes Jahr dauern, bis der Verein am 15. Januar 1921 Alois Jörns als neuen festen Chorleiter verpflichten konnte – und der blieb Chorleiter für die nächsten 11 Jahre.

Damit begann eine richtiggehende Blütezeit für den Verein. Bereits am 27. November des gleichen Jahres schnitt der „Arbeiter-Gesangverein-Schauernheim“ laut der Kritik in der „Pfälzischen Post“ bei dem Wertungssingen im „Lokale Schorr“ „im stark überfüllten Saale in jeder Beziehung sehr gut ab“.

Der nächste große Höhepunkt war wohl das Fest zur eigenen Fahnenweihe am 25. Juni 1922. Der Verein hatte eifrig gesammelt und für 5500,- Mark eine Fahne bestellt. Auf der gelben Seite war der Spruch „Sind wir von der Arbeit müde, ist noch Kraft zu einem Liede“ zu lesen und auf der purpurfarbenen Seite war der Vereinsname „Arbeitergesangverein Schauernheim 1909 – 1922“ und eine „Freiheitsgöttin“ eingestickt.